Reiseinformationen Marokko - Mauretanien - Tunesien

Nouadhibou

Mauretanien

Nouadhibou, das ehemalige Port Etienne, wurde 1905 gegründet. Die zweitgrößte Stadt des Landes (72.337 Einwohner in 2000) liegt auf einer Halbinsel am nördlichen Ende der Bucht von Levrier. Hier ist der Endpunkt der 700 km langen Eisenbahnlinie, die das bei Zouerat abgebaute Eisenerz zur Verschiffung bringt. Wichtig ist der Hafen aber auch für die Fischindustrie.
Wer aus Marokko zum ersten Mal nach Mauretanien kommt wird vielleicht zunächst geschockt sein. Die Lage von Dakhla und von Nouadhibou ist ja sehr ähnlich auf einer wunderschönen Landzunge am Atlantik, aber das Stadtbild ist doch sehr unterschiedlich. Nouadhibou besteht fast nur aus einfachen flachen Häusern und ein richtiges Stadtzentrum ist nicht zu erkennen. Am besten stellt man sich die Koordinaten von Camping Baie de Levrier ein, der liegt ziemlich genau im Zentrum. Was auch sofort ins Auge fällt sind die vielen Schrottwagen, die es fertig bringen, noch immer zu fahren.
Die Einfahrt in die Stadt geht immer geradeaus durch Vororte. Sobald die Straße rechts abbiegt und man Zwillings-Wassertürme passiert beginnt das eigentliche Zentrum. Die Hauptachse ist die Avenue Median, um die sich das ganze Leben abspielt. Hier sind das Geschäftszentrum, etliche Restaurants sowie die Campingplätze. Hier sind auch etliche Versicherungsbüro, bei denen man die Haftpflichtversicherung für die Dauer der Reise abschließen kann.
Sehenswürdigkeiten gibt es keine, aber die Lage entlang der Cap Blanc - Halbinsel ist herrlich und das Klima das ganze Jahr über mild. Am schönsten ist vielleicht ein Besuch des farbenfrohen Marktes oder des geschäftigen Fischerhafens, wenn gegen 17 Uhr die Fischer mit ihrem Fang zurückkommen. Im Hafen ankert die internationale Fischereiflotte. Koreaner, Japaner, Europäer und Westafrikaner. Die Küstengewässer Mauretaniens zählen trotz zunehmender Überfischung zu den fischreichsten der Erde und Mauretanien erzielt einen Großteil seiner Einnahmen durch Vergabe von Lizenzen an ausländische Fischtrawler. Nouadhibou ist der wichtigste Hafen des Landes und das Zentrum der Fischindustrie. Durch die Nähe zu Las Palmas werden viele spanische Konsumgüter angeboten, die auf Fischerbooten ins Land geschmuggelt wurden.

Vor der Küste der Stadt findet man den weltweit größten Schiffsfriedhof, auf dem die Wracks so langsam vor sich hin rotten. Er besteht aus mehr als 300 dem Verfall preisgegebenen, etwa 25 bis 50 Jahre alten Schiffen aus allen möglichen Ländern. Ein nicht mehr benötigtes Schiff zu entsorgen ist sehr teuer, so hatte es sich während der letzten Jahrzehnte eingebürgert, gegen ein Bestechungsgeld an die Hafenbehörde sein Schiff einfach vor Mauretaniens Küste abzustellen, oft blieb eine kleine Besatzung zurück, um die noch vorhandene Ausrüstung zu bewachen.
Der Großteil der Wracks befindet sich in der Cansado-Bucht südöstlich von Nouadhibou, die übrigen Schiffe liegen in der Baie du Repos nordöstlich der Stadt und erstrecken sich knapp zwei Kilometer entlang der Küste. 1999 versuchte das Fischereiministerium von Mauretanien, die Wracks entfernen zu lassen: Ein französisches Unternehmen sollte die Schiffe abwracken. Als die Firma mit ihrem Gerät nach Nouadhibou kam, protestierten jedoch die Schiffseigentümer. Da der Schiffsfriedhof von Nouadhibou ein Umweltrisiko darstellt und außerdem den Schiffsverkehr in den flachen Fahrrinnen zum Hafen behindert, beschloss die Europäische Union im August 2006 26 Millionen Euro für die Beseitigung der Wracks bereitzustellen, um die die Schiffbarkeit und Sicherheit in der Bucht von Nouadhibou zu verbessern und somit die Wirtschaftstätigkeit im Hafen anzukurbeln.

Cansado

Südlich schließt sich der neue Stadtteil Cansado an, dort endet die Erzbahn, von dort wird das Eisenerz auf Schiffe verladen. Es ist auch möglich, sein Fahrzeug auf die Erzbahn nach Choum verladen zu lassen. Bis zur Fertigstellung der neuen Teerstraße nach Nouadhibou war das der beste Weg, mit einem Fahrzeug nach Atar zu gelangen. Die Verladestation ist bei GPS N20.54.084 W17.03.497. Informationen unter Tel. 4574 5174 oder 4574 1000, Fax 4574 5396, snim@snim.com.
Zum Transport ist eine Plattform notwendig, die nur bei Bedarf mitgeführt wird. Seit aber die Teerstraße nach Nouakchott fertig ist wird dies kaum noch gemacht und es gibt nur noch selten Plattformwagen. Daher muss das vorher reserviert werden und es ist eine Anzahlung zu leisten. Ali Mahjoub vom Camping Levrier kann das erledigen.