Reiseinformationen Marokko - Mauretanien - Tunesien

Mahdia

Reizvolles Seebad

Die Gouvernoratshauptstadt mit 36.000 Einwohnern liegt reizvoll auf der felsigen Halbinsel Cap d'Afrique am Meer und hat einen bedeutenden Fischerhafen. Die Fangergebnisse werden am Ort zu Konserven verarbeitet. Nur wenige Touristen bleiben in der hübschen Stadt, die Hotelzone liegt an der nördlichen Küste an einem herrlichen Sandstrand. Die malerische Uferstraße führt um den Rand der Landzunge vorbei an Stadtzentrum, Festung und Leuchtturm zu den Hotels.
Das Stadtzentrum liegt am Beginn der Halbinsel nicht weit vom modernen Fischerhafen. Der Zugang zur Altstadt führt durch die Skifa El Kahla (d.h. schwarzes Tor), dem einzig verbliebenen Torbau der Stadtmauer. Er wurde erst nach der Zerstörung durch die Spanier mit den alten Steinquadern erbaut, gibt aber mit einer Tiefe von 44 Metern eine Vorstellung von der einstigen Stärke. Vom Dach erschließt sich ein herrlicher Blick über die ganze Halbinsel, doch ist der Aufgang seit einiger Zeit wegen Baufälligkeit gesperrt. Neben der Skifa El Kahla ist das neue Museum (geöffnet Winter 9 - 16 Uhr, Sommer 9 - 13, 15 - 19 Uhr, 1,100 TND), es präsentiert u. a. ein prächtiges Orpheus-Mosaik (2. Jh.) sowie Münzen und Schmuck aus islamischer Zeit.
Gleich hinter dem Tor liegt das Informationsbüro des ONTT. Die Altstadt hat für eine arabische Medina unübliche breite, gerade, gepflasterte Gassen, in der Hauptgasse Rue Obayed Allah el Mahdi sind einige Souvenirgeschäfte, aber auch noch zahlreiche Läden für den Bedarf der Einheimischen. Die Stadt ist für ihre Goldschmiede berühmt. Nur wenig abseits dieser Gasse hört man das Klappern der Webstühle. Noch bekannter sind die hier gefertigten Decken und Stoffe für traditionelle Frauenkleidung. Die Hochzeits-Melias sind aus Seide mit Gold- und Silberfäden. Hierhin verirren sich nur wenige Touristen, die Weber lassen sich gerne über die Schulter schauen und ein Foto ist gegen ein Lächeln und ein Lob ihrer Arbeit möglich. Etwas weiter ist auf dem kleinen, baumbestandenen Platz Du Caire ein lauschiges Straßencafé vor den fayencengeschmückten Toren der Mustapha-Hamza-Moschee.

Besonders schön ist der Souk am Freitag. Neben alltäglichen Dingen bietet vor allem der lange Tordurchgang eine Fülle von Schätzen. Frauen verkaufen handgearbeitete kostbare, golddurchwirkte Westen, Kopfhauben, Kleider und Tücher für die traditionelle Hochzeit. In der Gasse hinter dem Torbogen breiten Juweliere auf kleinen Tischen pfundschwere Arm- und Fußringe aus Gold und Silber aus - unverzichtbare Geschenke für die künftige Ehefrau und Vermögensanlage. Die reiche Auswahl zeigt, dass Mahdia kein armer Ort ist. Außerdem werden die in den Werkstätten hergestellten Seidenstoffe, Burnusse und Wolldecken angeboten. Weiter zum Hafen zu ist die ausgedehnte Textilabteilung und der libysche Markt, die Stände werden schon am Vorabend aufgebaut.
Direkt am Meer ist die mächtige, in den 60er Jahren nach alten Grundrissen neu erbaute Moschee des Mahdi. Sie hat kein Minarett und wirkt eher wie eine Festung. Zwischen großer Moschee und dem Friedhof ist ein weiteres Museum. Das typisch tunesische Wohnhaus ist original eingerichtet. Es gibt eine deutschsprachige Führung.
Vom Hafen aus auf der Uferstraße nach Westen folgt das Bordj El Kebir, wie die Skifa 1595 erbaut. Eine Besichtigung (Winter 9 - 16 Uhr, Sommer 9 - 13, 15 - 19 Uhr, 1,1 TND) ermöglicht vor allem einen herrlichen Blick auf die Landzunge. Um den Hügel schmiegen sich malerisch die weißen Grabsteine eines islamischen Friedhofs, in der Tiefe sind das alte punische Hafenbecken und spärliche Ruinen zu sehen. Die Straße rund um das Cap führt direkt über den Friedhof.

Der Strand von Mahdia beginnt etwa 3 Kilometer außerhalb der Stadt und erstreckt sich über 7 Kilometer in nördlicher Richtung. Der blendend weiße Sand ist sehr fein und bildet teilweise sogar kleinere Dünen. Das Wasser wird nur langsam tief und eignet sich somit hervorragend zum Baden, Schwimmen und Plantschen auch für Familien mit Kindern oder weniger gute Schwimmer. Und richtig voll, wie in anderen Teilen Tunesiens, wird es hier auch zur Hochsaison nicht so dass Mahdia ein idealer Platz für Ruhe und Erholung suchende Gäste ist. Die Unterhaltungs- bzw. Wassersportangebote beschränken sich allerdings zu 100% auf die Hotels, Actionurlauber sollten sich daher Mahdia lieber zweimal überlegen.
Durch die hervorragende Anbindung an das tunesische Verkehrsnetz erreichen Sie aber mit der Schnellbahn "Metro du Sahel" in knapp 1 Stunde Monastir und in 1,5 Stunden das nahe gelegene Sousse, Preis hin und zurück pro Person 4,5 TND. Auch fahren zweimal täglich Züge Richtung Tunis, diese Fahrt dauert etwa 4 Stunden. Zu empfehlen ist ein Ausflug nach El Djem, nach Rom und Verona die drittgrößte römische Arena der Welt. Es besteht eine Busverbindung von Mahdia aus, die einfachere Möglichkeit ist jedoch per Taxi und festgelegter Rückfahrt (Fahrpreis vorher genau aushandeln).